Leichtbauwände – Innenausbau leicht gemacht

Renovieren

Um den Grundriss einer Wohnung zu verändern, etwa um einen Raum zu teilen oder abzutrennen, bietet sich eine Leichtbauwand in Trockenbauweise an. Gerade Leichtbauwände mit einem Ständerwerk aus Metallprofilen sind auch für Heimwerker verhältnismäßig einfach zu realisieren. Ein begehbarer Kleiderschrank oder eine Trennwand, um große Räume zu strukturieren? Mit einer Leichtbauwand kein Problem.

Gegenüber gemauerten Wänden haben Leichtbauwände im Bereich des Innenausbaus gleich mehrere Vorzüge: Der Bau der Wand macht relativ wenig Dreck und ist mit etwas Sorgfalt und Planung auch für Laien zu bewältigen. Darüber hinaus können Leichtbauwände auf Grund ihres geringen Gewichts aus statischen Gesichtspunkten fast überall errichtet werden.

Ein Rahmen aus Metallprofilen bildet das Rückgrat der Wand

Um eine Leichtbauwand zu errichten, muss zunächst ein Ständerwerk gebaut werden. Dieses Gerüst sorgt für die Stabilität der Wand. Außerdem wird später die Verkleidung daran angebracht. Bei der Planung und Erstellung des Ständerwerks ist deshalb besondere Sorgfalt gefragt. Gerade für Heimwerker bietet es sich dabei an, für das Ständerwerk Metallprofile zu verwenden. Nicht nur die speziellen Profile, sondern auch die erforderlichen Werkzeuge sind in jedem Baumarkt erhältlich und ihre Verarbeitung ist verhältnismäßig einfach.

Bei der Konstruktion des Ständerwerkes kommen unterschiedliche Typen von Metallprofilen zum Einsatz. Wenn festgelegt ist, wo genau die Wand stehen soll, werden zunächst sogenannte UW-Profile auf der gesamten Länge der geplanten Wand an Boden und Decke angebracht. Dabei ist es wichtig, darauf zu achten, dass Boden- und Deckenprofile im Lot sind, damit die Wand später gerade steht. Die Profile werden mit selbstklebenden Dichtbändern versehen und anschließend je nach Untergrund mit Nagel- oder Schraubdübeln befestigt (auf Holz kann gegebenenfalls direkt verschraubt werden). Im nächsten Schritt wird die erste der äußeren senkrechten Streben zugeschnitten und mit Dichtbändern versehen.

Für die senkrechten Streben werden die steiferen CW-Profile verwendet. Die erste Strebe wird in die Boden-den Deckenprofile eingepasst und an der Wand verschraubt. Anschließend können die übrigen Stützstreben im regelmäßigen Abstand in den Rahmen eingefügt werden bis schließlich die letzte Strebe wiederum an der Wand befestigt wird. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass der Abstand zwischen den Streben so gewählt ist, dass die Verkleidungsplatten problemlos daran befestigt werden können. UW- und CW-Profile werden mit einander verbunden. Eine gute Methode dafür ist das sogenannte Crimpen. Dabei wird mit einer speziellen Zange ein Lock durch die beiden ineinander stehenden Profile gestanzt und die Lochkanten aufgebogen.

Was bei Türen zu berücksichtigen ist

Wenn man einen Raum durch eine Leichtbauwand abtrennt, braucht man in der Regel einen Durchgang bzw. eine Türöffnung. Damit später eine Tür eingebaut werden kann, muss deshalb beim Bau des Ständerwerks eine entsprechende Aussparung eingeplant werden. Dabei ist darauf zu achten, dass das Rohbaumaß für Türen normalerweise vom Sparrenabstand des Ständerwerks abweicht. Es bietet sich an, eine der regelmäßigen senkrechten Streben als ersten Türpfosten zu verwenden. Der zweite Türpfosten wird dann in entsprechendem Abstand in den Rahmen eingepasst. Zwischen bzw. auf den Türpfosten wird dabei der Türsturz so eingefügt, dass die offene Seite des Profils nach oben zeigt. Da der Abstand zwischen den Türpfosten größer ist, als der zwischen den Streben, wird oberhalb des Türsturzes ein kurzes Stück CW-Profil im Regelabstand eingefügt, sodass die anschließende Beplankung problemlos erfolgen kann. Bei hohen Decken oder wenn der Einbau einer schweren Tür geplant ist, sollten die Profile für die Türöffnung statt den üblichen CW-Profilen die steiferen UA-Profile verwendet werden.

Verkleiden und Dämmen

Wenn das Ständerwerk steht, kann die Wandverkleidung angebracht werden. Dazu werden Gipskartonplatten oder Gipsfaserplatten verwendet (z.B. Fermacell, Rigips oder Knauf). Für Feuchträume und besondere Brandschutzbedürfnisse gibt es entsprechende Spezialprodukte.

Die Platten werden mit speziellen Feingewinde-Schnellbauschrauben am Ständerwerk befestigt. Dabei ist es ratsam einen Schnellbauschrauber zu verwenden, der eine höhere Drehzahl hat als gewöhnliche Akkuschrauber. Entsprechende Geräte können gegebenenfalls auch gemietet werden. Bevor die Wand von beiden Seiten verkleidet wird, können Elektroinstallationen vorgenommen und eine Dämmung in die Wand eingebracht werden. Die Metallprofile sind in der Regel mit vorgestanzten Öffnungen versehen, durch die die Kabel hindurch gezogen werden können. Eine Dämmung (z.B. mit Mineralwolle) ist problemlos zwischen den Metallprofilen einzufügen und sorgt für einen besseren Schallschutz und eine thermische Trennung der Räume.

Nachdem die Gipsplatten beidseitig am Ständerwerk angebracht sind können die Fugen zwischen den Platten verspachtelt und gegebenenfalls abgeschliffen werden. Jetzt ist die Wand fertig und kann Tapeziert werden.

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