Bäume gießen mit Baumbewässerungssäcken

21.08.2022 | Garten

Immer heftiger fallen die trockenen sommerlichen Hitzeperioden aus. Insgesamt fällt über das Jahr verteilt zu wenig Regen, der Grundwasserspiegel sinkt, die Brandgefahr steigt. Man versucht zwar aufzuforsten, aber viele Setzlinge gehen aufgrund von Wassermangel gleich wieder ein. Bäume sind jedoch ein unschätzbarer CO2-Speicher. Wie riesige Filteranlagen reinigen Wälder die Luft. In den Städten kühlt der Baumbestand die Luft. Durch die permanente Verdunstung über das Blattwerk sinkt die Temperatur im heißen Sommer um bis zu 10 Grad Celsius. Gleichzeitig spenden die Bäume Schatten und sorgen so unmittelbar für ein angenehmeres Klima. Aber Bäume brauchen Wasser und je nach Baumart sogar recht viel davon. Die Bewässerung ist insbesondere in Städten und kommunalen Parkanlagen eine logistische Herausforderung. Da die Bäume im städtischen Umfeld auch noch wenig Erde zur Verfügung haben, kann das Wasser nicht über einen längeren Zeitraum gespeichert werden. Ein weiteres Problem sind die versiegelten Flächen in den bebauten Gebieten. Hier kann das rare Regenwasser nicht versickern. Eine ganzjährige Bewässerung rettet Leben.

Funktion von Baumbewässerungssäcken

Bäume sollten ein- bis zweimal wöchentlich mit einer größeren Menge Wasser gegossen werden. Die Empfehlung liegt bei 150 bis 200 Litern Wasser. Damit das Erdreich um den Baum herum diese Wassermenge aufnehmen kann, sollten die oberen Bodenschichten immer wieder aufgelockert werden. Denn gerade in den Städten führt die starke Verdichtung des Bodens dazu, dass das Wasser beim Gießen wie bei einem Regenguss einfach über die Erde läuft und nicht aufgenommen wird. Hier kommen die Bewässerungssäcke zum Einsatz: Die empfohlene Wassermenge ist mit zwei bis drei Füllungen des Beutels schon erreicht. Die Beutel lassen das Wasser langsam nach unten in das Erdreich einsickern, sodass der Boden es auch aufnimmt. Wichtig ist dabei, dass der Bewässerungssack unmittelbar neben dem Baum steht. Um den Baum herumgelegt werden muss der Sack nicht, er kann auch an einer Holzstange oder dergleichen stehen. Wichtig ist, dass die Wurzeln des Baums nicht verletzt werden, wenn die Stange in den Boden getrieben wird.

Vorteile der Baumbewässerung mit Baumbeuteln

Wichtig ist, dass jeder Baum ressourcenschonend und sparsam über einen längeren Zeitraum Tröpfchen für Tröpfchen Wasser bekommt. So kann das Erdreich rund um den Stamm die Feuchtigkeit gut aufnehmen und in die tieferen Bodenschichten bis zu den Wurzeln weiterleiten. Diese Bewässerungsmethode bezeichnet man als Tröpfchenbewässerung. Stellt man sich nun vor, wie das in einer städtischen Parkanlage mit einer höheren zweistelligen Zahl an Bäumen ablaufen soll, wird die Problematik schnell klar: Wie viele Menschen sollten sich bitteschön über Stunden mit der Gießkanne zwischen die Bäume stellen, um jedem Baum die nötigen 150 bis 200 Liter Wasser zuzuführen? Baumbewässerungssäcke erledigen aber genau das. Die Säcke geben das Wasser in kleinsten Mengen kontinuierlich an das Erdreich unter dem Beutel ab. So kann das Wasser vollständig versickern, verdunstet nicht und steht dem Baum zur Verfügung. Die Tropfzeit der Beutel liegt bei sechs bis neun Stunden, beziehungsweise bei neun bis zwölf Stunden. Das ist die ideale Zeit. Bei längeren Tropfzeiten verdunstet mehr Wasser durch die Umgebungstemperatur. Bei kürzeren Tropfzeiten kann die Erde das Wasser nicht schnell genug nach unten weiterleiten, es bleibt also eher auf der Oberfläche und verdunstet da.

Für jeden Baum das richtige Volumen: Unterschiedliche Größen

Wie viel Wasser braucht jeder Baum? Brauchen alle Bäume die gleiche Wassermenge im gleichen Zeitraum? Natürlich ist das nicht so. Einige Baumarten kommen generell mit weniger Wasser aus, während andere Baumarten mehr Durst haben. Größere Bäume mit einer ausgeprägten Krone und viel Blattwerk brauchen mehr Wasser als ihre um Dekaden jüngeren Kollegen, die erst ein paar begrünte Äste haben. Und weil das so ist, gibt es den Bewässerungssack für Bäume in unterschiedlichen Größen. Der „kleine“ Sack mit einem Volumen von 75 Litern hat eine Abtropfzeit von sechs bis neun Stunden. Der größere Sack mit 100 Litern Fassungsvermögen hat eine Abtropfzeit von neun bis zwölf Stunden. An den unteren Faltstellen der Beutel befinden sich je Sack zwei Löcher. Das ist bei beiden Größen der Fall. Durch diese Löcher tropft das Wasser langsam in den Boden unter dem Sack. Der Beutel selbst schützt das Erdreich vor der Sonne und sorgt so dafür, dass das Wasser komplett versickern kann.

Die Baumbewässerungssäcke sind für Bäume mit einem Stammumfang von höchstens 30 Zentimetern konzipiert. Ältere Bäume passen da also nicht mehr hinein. In diesem Fall kann man mehrere miteinander verbundene Beutel um einen Stamm legen. Bei einem Umfang von bis zu 60 Zentimetern reichen zwei Beutel aus, bei einem Umfang bis 90 Zentimeter sollen es schon drei Beutel sein. Um herauszufinden, wie viele Beutel für den Baum benötigt werden, wird der Umfang des Stamms in Zentimetern gemessen und die Zahl durch 30 geteilt. Das Ergebnis ist die benötigte Anzahl an Beuteln für diesen einen Baum.

Gut für den Baum, gut für das Klima!

Die Bewässerungssäcke geben den Bäumen nicht nur Wasser, sondern sorgen auch dafür, dass das Wasser wirklich bei den Wurzeln ankommt und vom Baum genutzt werden kann. Somit sind die Beutel eine nachhaltige, effiziente und vor allem einfach Methode, von der Trockenheit betroffene Bäume zu unterstützen. Die Beutel sind aus leichten Materialien gefertigt, die sich bei Bedarf schnell reparieren lassen – auch das macht die Bewässerungssäcke zu einer nachhaltigen Lösung.

 

Bildnachweis: Pedro Kümmel // Unsplash, animaflorapicsstock // 123rf

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