Neue Regierung, alte Probleme: Was der Koalitionsvertrag für das Bauen wirklich bedeutet

27.06.2025 | NEWS

Der neue Koalitionsvertrag bringt für die Bau- und Planungsbranche ein gemischtes Bild aus Fortschritten und offenen Fragen. Zwar bekennt sich die Bundesregierung klar zum Ziel, den Wohnungsbau anzukurbeln und Planungsverfahren zu beschleunigen, doch bleiben viele Details vage und zentrale Herausforderungen ungelöst.

Mehr Tempo beim Bauen – aber unklare Umsetzung

Positiv bewertet die Branche, dass Genehmigungsverfahren digitalisiert und vereinfacht werden sollen. Ein „Deutschlandpakt für schnelleres Bauen“ soll Bürokratie abbauen und den Wohnungsneubau ankurbeln. Auch der Ausbau von seriellen und modularen Bauweisen wird ausdrücklich unterstützt. Dennoch bleibt offen, wie die angestrebte Vereinfachung in der Praxis umgesetzt werden soll – vor allem angesichts überlasteter Behörden und komplexer föderaler Zuständigkeiten.

Sozialer Wohnungsbau im Fokus, Finanzierung offen

Die Regierung will jährlich 400.000 neue Wohnungen schaffen, davon 100.000 sozial gefördert. Dieses Ziel wird zwar begrüßt, doch fehlt bislang ein realistischer Finanzierungsplan. Die Baukosten steigen, Fördermittel sind begrenzt, und der Fachkräftemangel bremst zusätzlich. Ohne klare finanzielle Anreize und verlässliche Förderstrukturen droht das ambitionierte Ziel erneut zu scheitern.

Klimaschutz und Nachhaltigkeit als Leitmotiv

Im Bereich Klimaschutz setzt der Vertrag auf mehr Energieeffizienz, die Förderung nachhaltiger Baustoffe und den Ausbau der Kreislaufwirtschaft. Vorgesehen sind Anreize für Sanierungen und klimafreundliche Gebäude, doch konkrete Maßnahmen und Förderbedingungen bleiben unklar.

Zwischen Aufbruch und Unsicherheit

Für die Bau- und Planungsbranche zeichnet sich damit ein ambivalentes Bild ab: Es gibt politische Unterstützung und neue Impulse, gleichzeitig fehlen konkrete Mechanismen zur Umsetzung. Der Koalitionsvertrag sendet Signale des Aufbruchs – doch ob sie auch auf den Baustellen ankommen, wird sich erst in den kommenden Jahren zeigen.

Quelle: baumeister-online.de

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