Mauertrockenlegung

16.05.2014 | Renovieren

Eine Mauertrockenlegung dient grob gesagt der Entfernung von enthaltener Feuchtigkeit in Mauern, und auch zur Verhinderung der Aufnahme von Feuchtigkeit durch Bauwerksabdichtungen. Dabei werden alle Maßnahmen einbezogen.

Feuchtigkeitsaufnahme

Mauern können Feuchtigkeit über verschiedene Wege aufnehmen. Eine große Rolle spielt hierbei die Form der Feuchtigkeit: Flüssig, als Dampf oder als anhaftende Feuchtigkeit (wandinhärent) muss vor einem Trocknungsverfahren zuallererst bestimmt werden. Die anhaftende Feuchtigkeit bietet nur eine Art der Aufnahme, und zwar durch das Bauverfahren eingedrungenes Wasser. Hierbei kann es an überschüssigem Mörtelwasser, der Aufnahme von Wasser von Baustoffen bei feuchter Lagerung oder frei gewordenem Wasser bei Abbindevorgängen liegen. Flüssiges Wasser dringt oftmals aufgrund von Bodenwässern oder auch Regen- und Spritzwasser ein. Dampfförmig hingegen häufig wegen der Kondensation.

Bevor eine Mauerwerkstrocknung vorgenommen werden kann, muss erst einmal die genaue Ursache ermittelt werden. Ein Fachmann, zum Beispiel ein Bauingenieur oder ein Sachverständiger für Bauschäden, sollte eine gründliche Untersuchung durchführen. Dabei sollten verschiedene Messungen vorgenommen werden: Feuchtigkeitsmessungen im Mauerwerk, Messung des Tauwasseranfalls sowie Messungen der Luftfeuchtigkeit im Raum, letztere bestenfalls über einen längeren Zeitraum hinweg. Auch eine visuelle Inspektion des Mauerwerks und der angrenzenden Bereiche kann wichtige Hinweise liefern. So kann ermittelt werden, ob es sich um einen oberflächlichen Schaden handelt oder ob das feuchte Mauerwerk auf Feuchtigkeit aus dem Erdreich oder zum Beispiel Leckagen im Sanitär- oder Heizungssystem zurückzuführen ist. Ist die Ursache ermittelt, sollte schnell gehandelt werden. Oberflächliche Feuchtigkeitsproblematiken sollten mittels Entfeuchtungsgeräten und der richtigen Lüftung angegangen werden. Ist bereits Schimmel vorhanden, sollte dieser professionell entfernt werden. Leckagen in Wasser- oder Heizungsrohren müssen aufwändig, aber zügig saniert werden. Wenn die Ursache im Mauerwerk steckt, müssen nach der Trocknung weitere Schritte zur Abdichtung unternommen werden, um ein erneutes Eindringen von Feuchtigkeit zu verhindern.

Trocknungsverfahren

Es besteht eine große Palette an unterschiedlichsten Verfahren zur Trocknung eines Mauerwerks. Eine Möglichkeit bietet beispielsweise der Luftumschlag durch die Nutzung von Ventilatoren oder die Bauwerkstrocknung mit Hilfe von Infrarot-Funktionskeramik. Es ist ebenfalls möglich durch Adsorption eine Mauer trocken zu legen. Hierbei kommen Adsorptionstrockner oder Trockenschränke zum Einsatz, die die Feuchtigkeit entziehen. Weiter gibt es auch noch die Kondensationstrocknung, die keine große Gefahr für sonstige Bausubstanzen darstellt und ohne großen technischen Aufwand durchführbar ist. Neben diesen Methoden steht auch noch das Ausheizen, das Stoßlüften und Trockenheizen und die Nutzung von mobilen Heizgeräten zur Auswahl.

Mauerwerksabdichtung

Bei den Abdichtungsverfahren gibt es wieder zwei grundlegende Unterschiede. Hier ist es wichtig, zwischen passivem und aktivem Abdichten zu unterscheiden. Während bei dem aktiven Abdichten die Seite der Mauer abgedichtet wird, in die das Wasser eindringt, wird bei dem passiven Abdichten die andere Seite abgedichtet (sprich die Seite, die der Seite mit Wassereindringung gegenüberliegt). Das passive Verfahren bietet keine große Auswahl, ganz im Gegenteil zum aktiven Verfahren. Neben dem vorbeugenden Imprägnieren von Baustoffen, können auch wasserundurchlässige Mauern gezimmert werden. Weitere Verfahren wie Dichtschlämme, eine kapillarbrechende Schicht und einige mehr bieten zahlreiche Art und Weisen der Mauerwerksabdichtungen.

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