Wohngesundheit 2025: Schadstoffe vermeiden durch kluge Materialwahl

14.05.2025 | Wohnen

Wohngifte: Ein unterschätztes Risiko im Eigenheim

Beim Neubau oder der Sanierung eines Hauses wird die Wahl der Materialien oftmals aus gestalterischer oder wirtschaftlicher Perspektive getroffen. Doch viele konventionelle Baustoffe enthalten Substanzen, die sich negativ auf die Raumluft und damit auf die Gesundheit auswirken. Wohngifte wie Formaldehyd, flüchtige organische Verbindungen (VOC) oder Weichmacher in Farben, Lacken und Bodenbelägen sind häufiger Bestandteil industriell gefertigter Produkte.

Belastungen erkennen und bewerten

Nicht alle Baustoffe geben in gleichem Maße Schadstoffe an die Umgebung ab. Die Bewertung erfolgt häufig durch Emissionsklassen oder Gütesiegel, die über die Raumluftbelastung Auskunft geben. Besonders kritisch sind Materialien in schlecht belüfteten Räumen, bei Fußbodenheizungen oder bei engem Hautkontakt. Hierzu zählen beispielsweise Teppichböden mit Latex-Rückseiten, PVC-Böden oder bestimmte Wandfarben.

Emissionsarme Alternativen im Vergleich

Ein breites Angebot an emissionsarmen Produkten steht heute zur Verfügung. Dabei haben sich Naturbaustoffe wie Lehmputz, Kalkfarben oder Linoleum als besonders wohngesund erwiesen. Sie sind nicht nur frei von Schadstoffen, sondern wirken oft sogar regulierend auf das Raumklima. Auch bei Holzprodukten sollte auf eine schadstofffreie Oberflächenbehandlung geachtet werden. Produkte mit dem EU Ecolabel, dem Blauen Engel oder natureplus-Zertifikat bieten eine zuverlässige Orientierung.

Rechtliche Regelungen und Normen

Während es in Deutschland keine umfassende gesetzliche Regulierung zu Wohngiften gibt, existieren einige Richtwerte und Empfehlungen. Die WHO sowie das Umweltbundesamt geben Belastungsgrenzen für einzelne Stoffe vor. Die AgBB-Bewertung (Ausschuss zur gesundheitlichen Bewertung von Bauprodukten) ist ein gängiges Bewertungsverfahren, auf das viele Hersteller ihre Produkte prüfen lassen.

Planung und Umsetzung gesunder Wohnräume

Die Auswahl schadstoffarmer Materialien sollte frühzeitig in die Bauplanung einfließen. Architektinnen und Architekten können beratend unterstützen, auch spezialisierte Baubiologinnen helfen bei der Auswahl. Wichtig ist zudem eine fachgerechte Verarbeitung: Selbst emissionsarme Produkte können bei falscher Anwendung problematisch werden. Auch das Raumklima selbst – etwa durch ausreichende Belüftung und kontrollierte Wohnraumlüftung – trägt entscheidend zur Wohngesundheit bei.

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