Wichtige Versicherungen für Bauherren

01.08.2017 | Bauen

Nach langer Suche wurde das Grundstück für das Traumhaus gefunden und die Bauarbeiten sollen losgehen. Wichtig ist dabei vor allem auch, dass der Bauherr sich um die Absicherung der Arbeiten keine Sorgen machen muss, denn passieren kann immer etwas: Menschen können sich auf der Baustelle verletzen, bei einem Sturm können Nachbargebäude durch herumfliegende Teile beschädigt werden, der Rohbau könnte abbrennen usw.

Um die Kosten solcher Risiken abdecken zu können, gibt es einige Versicherungen, die Bauherren während der Bauzeit abschließen können. Absichern kann man dabei viel: die Menschen, die auf der Baustelle arbeiten, den Rohbau, sich selbst oder auch den beauftragten Bauunternehmer gegen Insolvenz. Für jedes Risiko gibt es dazu eine separate Versicherung, die wir nachfolgend nach Wichtigkeit sortiert kurz erläutern.

1. Bauherrenhaftpflichtversicherung

Die mit Abstand wichtigste Absicherung ist die Bauherrenhaftpflichtversicherung. Ist die Baustelle nicht richtig abgesichert und es kommen dadurch Menschen zu schaden, haftet der Bauherr in unbegrenzter Höhe.

Nehmen wir nur folgendes Beispiel: Ein Baucontainer für Schutt ragt zu weit in die Fahrbahn hinein und ist nicht ausreichend beleuchtet. Dadurch kommt ein Motorradfahrer zu Sturz und zieht sich schwere Verletzungen zu. Als Bauherr haften Sie für den kompletten Schaden, inklusive der Krankenhauskosten und Schmerzensgeld. Dies kann leicht existenzbedrohend sein.

Eine Bauherrenhaftpflichtversicherung ist oft schon Bestandteil der privaten Haftpflichtversicherung. Allerdings ist diese meist in der Höhe begrenzt. Dies sollte jeder Bauherr genau prüfen. Eine zusätzliche Bauherrenhaftpflichtversicherung wird ansonsten nur für den Zeitraum des Bauvorhabens abgeschlossen, nicht teuer und unbedingt zu empfehlen.

2. Feuerrohbauversicherung

Hier ist eigentlich der Name der Versicherung schon selbst erklärend. Kommt es zum Brand des Rohbaus durch Blitzschlag, Feuer oder Explosion zahlt die Versicherung. In der Regel wird die Versicherung in Verbindung mit einer vorgezogenen Wohngebäudeversicherung abgeschlossen. Die Rohbauversicherung wandelt sich nach Abschluss der Bauarbeiten dann zu einer Gebäudeversicherung.

3. Bauleistungsversicherung

Diese Versicherung deckt Schäden, die während der Bauarbeiten auftreten, z.B. durch Hochwasser, Sturm oder auch Diebstahl und Vandalismus. Ein Beispiel für einen Schaden ist ein Diebstahl aus einem verschlossenen Bauwagen an der Baustelle. Diese Versicherung ist sinnvoll, aber nicht zwingend.

4. Unfallversicherung

Gibt es an der Baustelle Helfer müssen diese der Berufsgenossenschaft gemeldet werden und sind dann über die gesetzliche Unfallversicherung abgesichert. Meldet der Bauherr die Helfer nicht an droht ihm ein hohes Bußgeld und er trägt zusätzlich das Risiko von nicht versicherten Helfern, wenn diese einen Unfall haben.

Der gesetzliche Unfallschutz greift nicht für den Bauherrn selbst. Dieser muss sich separat mit einer privaten Unfallversicherung absichern.

5. Baufertigungs- und Baugewährleistungsversicherung

Diese Versicherungen sichern einen Bauherrn gegen die eventuelle Pleite eines Bauunternehmens ab. Die Baufertigungsversicherung springt dann ein, wenn der Unternehmer schon vor Fertigstellung des Baus in die Insolvenz geht. Die Baugewährleistungsversicherung springt dagegen ein, wenn der Unternehmer in den 5 Jahren nach Fertigstellung in der sogenannten Gewährleistungsfrist zahlungsunfähig sein sollte.

Das Fazit

Mögliche Absicherungen gibt es viele und jeder Bauherr muss letztlich selbst wissen, was er alles absichert. Keinesfalls verzichten sollte er allerdings auf die Bauherrenhaftpflicht und die Feuerrohbauversicherung, da Schäden hier leicht existentiell werden können.

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