Fliesen: Die Qualitätsmerkmale und Qualitätsklassen

18.04.2023 | Bauen

Hochwertige Fliesen kaufen – das lohnt sich oft für mehrere Jahrzehnte. Doch für Käufer stellt sich die Frage, woran sich Qualität bei Fliesen überhaupt erkennen lässt. Glücklicherweise gibt es einige Qualitätsklassen und Qualitätsmerkmale, an denen man sich beim Kauf im Fliesenfachhandel orientieren kann. Dazu gehören beispielsweise die Sortierung, die Frostsicherheit oder auch die Abriebfestigkeit von Fliesen.

Die Sortierung von Fliesen

Ein erster wichtiger Faktor bei der Auswahl von Fliesen ist die sogenannte Sortierung. Dabei wird zwischen Fliesen der Sortierung 1 und 2 unterschieden.

Fliesen der Sortierung 1 entsprechen der DIN-Norm EN 14111 und zeichnen sich durch eine besonders hohe Qualität aus. Bei Fliesen der Sortierung 2 können dagegen kleine Mängel vorhanden sein, wie zum Beispiel Farb- oder Strukturabweichungen.

Die Maßhaltigkeit

Maßhaltig gefertigte Fliesen zeichnen sich dadurch aus, dass sie sich unkompliziert verlegen lassen und für schmale Fugen sorgen. Kalibrierte Fliesen werden nach dem Brennvorgang auf Maß zugeschnitten, was eine einfache Verlegung ermöglicht.

Sogenannte rektifizierte Fugen weisen gerade Kanten auf, die in einem Winkel von 90 Grad zugeschnitten wurden – auch bei deren Verlegung fallen die Fugen eher schmal aus. Darüber hinaus gibt es Fliesen, die über gefaste Kanten verfügen. Diese sind etwas abgeschrägt und durch den größeren Aufwand bei der Herstellung mit höheren Kosten verbunden.

Die Abriebfestigkeit

Entscheidend ist die Abriebfestigkeit von Fliesen vor allem dann, wenn diese in einem Raum mit einem stark frequentierten Fußboden verlegt werden sollen. Zu solchen Räumen gehören zum Beispiel die Küche oder der Eingangsbereich, die beide normalerweise viele Male pro Tag betreten werden. Gerade im Eingangsbereich, die man mitunter mit Straßenschuhen betritt, ist Abriebfestigkeit bei Fliesen besonders wichtig. Hier können Sand oder Kies unter der Sohle ansonsten langfristig zu Kratzern führen, wenn es sich um glasierte Fliesen handelt. Im Badezimmer, wo man den Fußboden häufig nur mit Hausschuhen oder barfuß betritt und dieser unter Umständen sogar durch Badvorleger geschützt wird, spielt die Abriebfestigkeit nur eine untergeordnete Rolle. Dennoch sollte das Thema Abriebfestigkeit je nach Raum und Grad der Fliesennutzung in jedem Fall beim Kauf berücksichtigt werden, damit sich nicht unschöne «Laufstraßen» auf den Fliesen bilden.

Die Frostsicherheit

Wer im Außenbereich Fliesen verlegen möchte, muss insbesondere darauf achten, dass diese frostsicher sind. Für Bereiche wie die Terrasse, den Balkon oder den Garten sind unglasierte Fliesen zwar eine robuste und pflegeleichte Lösung – dafür sollten sie allerdings auch temperaturbeständig sein. Die Frostsicherheit einer Fliese hängt in erster Linie von ihrer Fähigkeit, Wasser zu speichern, ab. Da Wasser bei Minustemperaturen gefriert und sich in dieser Form ausdehnt, kann dies zu Rissen in nicht frostsicheren Fliesen führen.

Als frostsicher gelten Fliesen, die weniger als 0,5 Prozent Wasser aufnehmen können. Wichtig ist jedoch auch, beim Kauf berücksichtigen, dass das gewählte Feinsteinzeug für den Außenbereich geeignet ist – das ist nicht bei allen Modellen der Fall. Zwar sind frostsichere Fliesen oft etwas teurer, allerdings ist man damit im Winter auf der sicheren Seite. Viele Hersteller geben hierfür auf der Verpackung der Fliesen eine Schneeflocke als Symbol an. Genauso sollte auch bei jeglichem Zubehör, wie dem Fliesenkleber oder dem Fugenmaterial, auf die Frostbeständigkeit geachtet werden.

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