Fünfter Produktionsrückgang in Folge
Die Bauproduktion in Deutschland ist erneut rückläufig. Im ersten Quartal 2025 meldet das Statistische Bundesamt einen realen Produktionsrückgang von 1,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Es handelt sich um den fünften Quartalsrückgang in Folge. Hauptverantwortlich sind hohe Materialkosten und ein deutlicher Nachfragerückgang im privaten Wohnbau.
Ursachen für den Rückgang
Steigende Energiepreise, volatile Rohstoffmärkte und reduzierte Bautätigkeit im Wohnsegment treffen die Branche in ihrer Breite. Während der Tiefbau vergleichsweise stabil bleibt, ist der Hochbau besonders stark betroffen. Bauunternehmen berichten von verschobenen Projekten, gekürzten Budgets und zurückhaltender Kreditvergabe.
Auswirkungen auf Beschäftigung und Planung
Die sinkende Produktionsleistung führt zu einer spürbaren Reduktion der Auftragsvorläufe. Unternehmen müssen zunehmend ihre Kapazitätsplanung anpassen. Kurzarbeit wird wieder häufiger in Erwägung gezogen. Investitionsentscheidungen werden aufgrund unsicherer Kalkulationsgrundlagen vertagt oder neu bewertet.
Reaktionen aus Industrie und Politik
Verbände fordern gezielte Entlastungsmaßnahmen, unter anderem in Form von temporären Steueranreizen, Bürokratieabbau und einer Anpassung von Förderprogrammen an die reale Marktsituation. Gleichzeitig setzt die Branche verstärkt auf Vorfertigung, Digitalisierung und alternative Baustoffe, um Kostenrisiken zu mindern.
Strategien zur Stabilisierung
Für eine mittelfristige Entlastung könnten intelligente Beschaffungsstrategien, partnerschaftliche Vergabemodelle und regionale Lieferketten sorgen. Auch eine stärkere Zusammenarbeit zwischen öffentlichem und privatem Sektor wird als notwendig angesehen, um die Baukonjunktur zu stabilisieren.