Mietkosten steigen weiter – Belastung für Haushalte nimmt zu

18.06.2025 | NEWS

In vielen Regionen Deutschlands sind die Wohnkosten in den vergangenen Jahren erheblich gestiegen. Eine aktuelle Auswertung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) belegt, dass Mieterhaushalte einen immer größeren Teil ihres verfügbaren Einkommens für die Miete aufwenden müssen. Besonders betroffen sind Haushalte mit geringen bis mittleren Einkommen sowie Bewohnerinnen und Bewohner von Ballungsräumen.

Während die Nettolöhne in Deutschland seit 2015 um durchschnittlich rund 19 Prozent gestiegen sind, erhöhten sich die Nettokaltmieten im selben Zeitraum um etwa 29 Prozent. Noch stärker fiel der Anstieg bei den sogenannten Warmmieten aus, die zusätzlich zu den Kaltmieten auch die Betriebs- und Heizkosten umfassen. Die Mietbelastungsquote – also der Anteil des Einkommens, der für die Miete aufgebracht werden muss – liegt inzwischen in vielen Städten bei über 30 Prozent.

Besonders hohe Belastung in Großstädten

In Metropolen wie Berlin, München oder Hamburg ist der Anstieg der Mietkosten besonders ausgeprägt. Hier müssen viele Haushalte deutlich mehr als ein Drittel ihres Einkommens für die Warmmiete einplanen. Die Kluft zwischen Mietpreisen und Einkommen wächst insbesondere in jenen Regionen, in denen das Wohnraumangebot mit der Nachfrage nicht Schritt halten kann.

Der Rückgang im Wohnungsneubau verschärft die Situation zusätzlich. Die hohe Inflation, gestiegene Bauzinsen und anziehende Baukosten führen dazu, dass weniger neue Wohnungen gebaut werden als benötigt. Die Folge: steigende Konkurrenz um bestehende Mietwohnungen – mit entsprechendem Druck auf die Preise.

Haushalte mit geringem Einkommen besonders betroffen

Sozioökonomisch schwächere Gruppen spüren die Mietbelastung besonders stark. Laut IW-Daten wenden die einkommensschwächsten 20 Prozent der Haushalte über 40 Prozent ihres Nettoeinkommens für Miete auf. Für viele bleibt damit kaum Spielraum für andere Lebenshaltungskosten oder Rücklagen. Staatliche Entlastungsmaßnahmen wie das Wohngeld kommen bislang nur einem kleinen Teil der Betroffenen zugute.

Auch mittlere Einkommensgruppen geraten zunehmend unter Druck, insbesondere in städtischen Regionen mit angespannter Marktlage. Die Zahl derer, die einen erheblichen Teil ihres Einkommens allein für das Wohnen aufbringen müssen, nimmt stetig zu.

Politische Debatten und fehlende Lösungen

Die Entwicklung der Mietkosten ist zunehmend Gegenstand politischer Diskussionen. Forderungen nach einem verstärkten sozialen Wohnungsbau, einer Ausweitung des Wohngelds und strengeren Regulierungen auf dem Mietmarkt stehen einer weiterhin hohen Nachfrage und sinkenden Bauaktivitäten gegenüber. Auch Mietpreisbremsen zeigen bislang nur begrenzte Wirkung.

Marktexperten betonen, dass langfristige Entlastung nur durch eine signifikante Ausweitung des Wohnraumangebots möglich sei. Dazu müssten Genehmigungsverfahren beschleunigt, Bauland bereitgestellt und Investitionen gefördert werden.

Belastung dürfte weiter steigen

Die Zeichen deuten darauf hin, dass sich die Mietbelastung in absehbarer Zeit nicht verringern wird. Bei gleichzeitig stagnierendem Wohnungsbau und weiter hoher Nachfrage dürften die Mietpreise auch in den kommenden Jahren weiter steigen. Für viele Mieterinnen und Mieter bedeutet das eine zunehmende Einschränkung ihrer finanziellen Spielräume – und eine wachsende soziale Herausforderung für die Wohnungspolitik in Deutschland.

Quelle: wiwo.de

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