Ein Zimmer nach einem Umzug zu gestalten oder der Inneneinrichtung nach einiger Zeit wieder frischen Wind einzuhauchen, kann richtig Spaß machen. Ein Besuch im Möbelhaus oder das Blättern durch Einrichtungsmagazine zeigt: Es gibt unzählige Stile. Bei der Vielzahl an Möglichkeiten ist es nicht leicht, sich zu entscheiden.
Zu den beliebtesten Einrichtungsstilen, die auch häufig kombiniert werden, gehören:
Modern Country: Beim modernen Landhausstil verschmelzen schlichte Materialen mit alternden Möbeln und Handwerkstradition.
Bauhaus: Der Klassiker unter den Einrichtungsstilen fokussiert sich auf Symmetrie, außergewöhnliche Materialien und achromatische Farben.
Industrial Look: Urbanes Feeling zieht mit rauen Fabrik-Charme durch interessante Möbelstücke aus Holz und Metall ein.
Shabby Chic: In diesem Einrichtungsstil treffen Erbstücke, Flohmarkt-Schnäppchen sowie DIY-Möbel und Deko auf geschmackvolle Weise aufeinander.
Boho Chic: Der legere, unkonventionelle Hippie-Stil ist verspielt, romantisch und schafft dadurch besondere Gemütlichkeit im Zuhause.
Scandi: Wohlfühlatmosphäre trifft bei diesem minimalistischen Stil auf klare Linien und natürliche Materialien.
Nicht zuletzt das Möbelhaus IKEA hat den skandinavischen Wohnstil in die Herzen von Einrichtungsfans weltweit katapultiert. Was dieses Innendesign besonders macht und für wen er sich eignet, fasst dieser Beitrag zusammen.
Scandi-Stil – Wohntrend oder Lebenseinstellung?
Die Skandinavier haben entsprechend ihrer Bedürfnisse einen Einrichtungsstil kreiert, der einen ganzen Wohntrend inspiriert hat und der sich bereits seit Jahrzehnten großer Beliebtheit erfreut. Jeder kennt ihn und verbindet damit Reduziertheit, Modernität und urbanen Lifestyle mit organischen Formen und natürlichen Materialien.
Skandinavisches Design passt sowohl zum ländlichen Wohnen als auch in Großstädte. Für manche ich er mehr als nur ein Wohntrend. Der Scandi-Look wirkt stets aufgeräumt und klar strukturiert. Es ist daher nicht verwunderlich, dass auch Minimalisten dieses Innendesign gerne wählen. Sich auf das Wichtigste zu reduzieren und konzentrieren, steht im Zentrum der Philosophie von Minimalisten. Durch den Verzicht auf unnötige Ablenkungen, Krimskrams und Besitztümer soll mehr Zeit für sich selbst bleiben. Das Bewusstsein mit seinem Tun auch die Umwelt zu schonen und wertzuschätzen, findet sowohl im Minimalismus als auch im Scandi-Stil Ausdruck durch den Einsatz natürlicher, nachhaltiger Materialien. Aber auch die Skandinavier wollen bei aller Geradlinigkeit nicht auf Gemütlichkeit verzichten. Die Dänen sprechen zum Beispiel von “Hygge”, dem Glück durch einfache Mittel. Besonders “hyggelig” wird es mit kleinen Lichtquellen, Kissen, Decken und Fellen.
Was ist typisch für den skandinavischen Stil?
Der Scandi-Wohnstil ist nicht klar definiert, aber einige Elemente finden sich immer wieder. Für die Skandinavier sind zwei Dinge in ihrem Heim wichtig. Einerseits muss es ausreichend Licht und Helligkeit geben. Andererseits möchten sie die zauberhafte Natur ihrer Region in ihr zu Hause bringen. In Wohnräumen im Scandi-Stil finden sich deshalb besonders viele Naturmaterialien wie Holz, Felle, Leder und viele Pflanzen. Außerdem greifen Bilder Waldmotive und ähnliches auf. Der organische Stil wird durch Holzvertäfelungen und -dielen richtig gemütlich. Im Winter kann es in Skandinavien lange dunkel sein. Die Inneneinrichtung muss dieser Tatsache stilvoll entgegenwirken. Lampen, Kerzen und Kamine schaffen während der finsteren Jahreszeit genügend Helligkeit und verwandeln jeden Raum in eine kuschelige Oase. Um das wenige Licht durch Farben gekonnt einzufangen und den Raum heller wirken zu lassen, nutzen Scandi-Fans viele helle und gedeckte Varianten.
Welche Farben, Möbeln und Dekoration passen zu dem Wohnstil?
Bei den Möbeln folgt der skandinavische Stil ganz pragmatisch dem Motto “form follows function”. Unbequeme Sitzmöbel, die nur toll aussehen, auf denen langes Sitzen aber zur Qual wird, sucht man hier vergeblich. Besonders oft finden sich im Scandi-Chic organische Formen wie beispielsweise runde Tische wieder. Gerade Sofas und Sessel in gedeckten Farben bilden oft das Herzstück des Wohnzimmerdesigns. Skandinavische Möbel sind außerdem meist aus hellen Hölzern wie Fichte, Borke oder Kiefer.
Auch wenn Weiß und andere achromatische Farben eine große Rolle im Scandi-Stil spielen, kann auch fröhliche Natürlichkeit durch strahlende, ausdrucksstarke Farben ins Spiel kommen. Wichtig dabei ist, dass die Farben klar sind. Einen Akzent setzen beispielweise Vorhänge in einem natürlichen Waldgrün. Auch Textilien oder Porzellan mit bunten Mustern stehen für den skandinavischen Einrichtungsstil und lockern die sonst so klare Optik stilvoll auf.
Auch wenn Minimalismus den Scandi-Chic auszeichnet, darf etwas Deko für die gehörige Portion “Hygge” nicht fehlen. Zimmerpflanzen sind ein absolutes Muss und verstärken die Natürlichkeit der Räume. Grafische Muster und Motive aus der Natur auf Textilien und Accessoires passen auch wunderbar in das Konzept.
Aufgeräumte Gemütlichkeit mit dem Scandi-Stil
Egal, ob kompromissloser Verfechter von Minimalismus oder einfach nur Fan von moderner Gemütlichkeit: Im skandinavischen Einrichtungsstil ist Wohlfühlen angesagt. Es gibt unzählige Möglichkeiten dem klaren Stil eine individuelle Note zu verleihen und ihn mit anderen Einrichtungsdesigns im Cross-Over innovativ zu kombinieren. Man muss sich nur trauen…
Foto von Alexandra Gorn – Unsplash