Holztreppen in drei Schritten selbst renovieren

Renovieren

Holztreppen lassen sich renovieren. Zum Herausreißen sind sie oft viel zu schade. Auch eine scheinbar vollkommen abgewohnte Holztreppe kann ein geschickter Heimwerker mit etwas Zeiteinsatz so renovieren, dass sie anschließend in neuem Glanz erstrahlt und auch nicht mehr knarrt. So wird in drei Schritten aus einer alten Holztreppe ein echtes Schmuckstück:

1. Schritt: Holztreppe abschleifen

Die alte Holztreppe muss zuerst abgeschliffen werden. Schleifmaschinen gibt es im Baumarkt oder im Holzfachhandel. Oft können die Geräte auch gemietet werden. Mit einem Schleifgerät sollten drei Schleifgänge mit einer feiner werdenden Körnung durchgeführt werden, beispielsweise mit den Körnungen 25, 40 und 80. Das beseitigt die alte Versiegelung, auch grobe Schleifspuren verschwinden allmählich. Ecken, in die das Schleifgerät nicht hineinreicht, können manuell mit der Ziehklinge und anschließend mit Schleifpapier bearbeitet werden. Geeignete Geräte sind zum Beispiel Schwingschleifer oder Bandschleifgeräte. Mit einem Deltaschleifer lassen sich meist auch die Ecken gut bearbeiten. .

2. Schritt: Holztreppe reparieren

Zum Reparieren gehören das Ausbessern von kleineren Schadstellen, der Ersatz nicht mehr brauchbarer Stufen und das Fixieren knarrender Dielen. Diese Arbeit kann recht aufwendig sein, aber sie lohnt sich. Die Treppe ist danach im Grunde wie neu. Allerdings ist sie jetzt im Rohzustand und braucht noch etwas Zuwendung.

3. Schritt: Grundieren und Versiegeln

Vor dem Grundieren und Versiegeln erfolgt ein letzter Feinschliff. Hierbei kommt Schleifpapier mit 100er Körnung zum Einsatz. Das Holz ist danach reif für die Oberflächenbehandlung. Treppen gehören zu den am meisten strapazierten Bereichen im Haus, weshalb sich oft eine mehrmalige Lackversiegelung empfiehlt. Vor der Grundierung werden die Flächen vollkommen entstaubt. Dazu eigenen sich besonders Baumwolltücher. Danach erfolgt der Auftrag der Grundierung. Diese muss je nach Zusammensetzung mehrere Stunden bis über einen ganzen Tag lang einziehen. Dann erfolgt der Auftrag des Lacks, der wie erwähnt mehrmals erfolgen sollte, mindestens aber zweimal. Anschließend muss der Lack aushärten. Das kann mehrere Tage dauern. Achtung: In dieser Zeit darf die Treppe nicht betreten werden!

Eine Alternative zur Versiegelung der Treppe mit Lack bieten Hartwachsöle. Diese Versiegelung ist zwar weniger widerstandsfähig, betont aber sehr schön die Holzstruktur und wirkt natürlicher. Bei Bedarf kann sie problemlos nachgebessert werden. Ebenso wie beim Lackieren wird bei der Verwendung von Öl zunächst eine Grundierung auf die vorbereitete Treppe aufgebracht. Wenn die Grundierung eingezogen ist (je nach Produkt kann dies unterschiedlich lange dauern), wird überschüssiges Öl mit einem fusselfreien Lappen abgetragen. Anschließend wird die Treppe  mit einigen dünnen Schichten unverdünnten Hartwachsöls versiegelt.

Professionelle Renovierung auf Stufe

Eine andere Möglichkeit ist die Renovierung auf Stufe. Dabei bleibt die Treppe während der Renovierung begehbar. Bei diesem Verfahren wird die alte Treppe mit neuen Stufen überbaut. Zum Einsatz kann Laminat oder auch Echtholz kommen, was letzten Endes eine Frage des Budgets ist. Die Trittfestigkeit entsteht durch Stabilisierungswinkel aus Aluminium. Die neuen Stufen sehen nicht nur schick aus und sind wieder für Jahrzehnte belastbar, sie sind in der Regel auch modern konzipiert und verfügen daher beispielsweise über eine strapazierfähige Antirutschkante. Das Verfahren schont die Wände und sonstigen Böden, je nach Größe der Treppe kann die Arbeit schon nach einem Tag beendet sein. Aus welchem Material die alte Treppe besteht, ist dabei nicht  entscheidend: Eine Stufe-auf-Stufe-Renovierung lässt sich mit allen Treppen durchführen.

 

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