Elektrisch betriebene Garagentore sind heute nicht mehr nur eine Frage des Komforts, sondern auch der Sicherheit, Energieeffizienz und Einbruchhemmung. Gerade im privaten Wohnbau steigen die Anforderungen an Funktionalität und Langlebigkeit. Doch welches System ist für welchen Anwendungsfall geeignet? Und worauf sollten Planer und Eigentümer bei der Auswahl achten?
Typen von elektrischen Garagentoren
Zu den gängigen Systemen zählen:
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Schwingtore: klassische Kipptore, oft günstiger, benötigen viel Platz vor der Garage
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Sektionaltore: bestehen aus mehreren horizontalen Elementen, platzsparend und sehr beliebt
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Rolltore: ähnlich einem Rollladen, ideal bei beengten Platzverhältnissen
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Seitensektionaltore: öffnen sich seitlich entlang der Wand, barrierefrei nutzbar
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Flügeltore: traditionell, inzwischen oft mit automatischer Öffnung nach außen
Die meisten dieser Varianten lassen sich mit elektrischen Antrieben ausstatten, die je nach Gewicht, Größe und Öffnungsfrequenz angepasst werden müssen.
Sicherheitstechnische Anforderungen
Moderne Antriebe verfügen über eine Vielzahl von Sicherheitsfunktionen. Dazu gehören:
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Hinderniserkennung: Sofortiges Stoppen bei Widerstand
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Notentriegelung: Mechanisches Öffnen bei Stromausfall
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Einbruchhemmung: Automatische Verriegelung bei Schließen
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Lichtschranken: Schutz vor unbeabsichtigtem Schließen
Zudem ist nach DIN EN 12453 der Schutz von Personen beim Betrieb motorisierter Tore geregelt. Besonders wichtig ist das für Haushalte mit Kindern oder Haustieren.
Steuerung per Funk, App und Smart Home
Neben klassischen Handsendern ermöglichen viele Hersteller inzwischen die Bedienung per Smartphone-App oder Smart-Home-System. Damit lässt sich das Tor aus der Ferne öffnen, der Zustand überwachen oder automatisiert mit Licht und Alarmanlage verknüpfen.
WLAN-gesteuerte Module oder Systeme mit Bluetooth-Verbindung erlauben zusätzlich Zeitsteuerungen, Geofencing oder die Einbindung in Hausautomatisierungen (z. B. HomeKit, KNX, Alexa).
Energieeffizienz und Dämmung
Ein unterschätzter Aspekt bei der Wahl des Garagentors ist die Wärmedämmung. Sektional- und Rolltore mit PU-gedämmten Lamellen bieten sehr gute U-Werte, die zum Energiehaushalt beitragen können – insbesondere bei direkt angebauten Garagen oder beheizten Nebenräumen.
Auch der Luftdichtheitsgrad (Klasse 3–4 nach EN 12426) spielt eine Rolle für energetisch optimierte Gebäude.
Montage, Wartung und Lebensdauer
Die Montage sollte von zertifizierten Fachbetrieben durchgeführt werden. Wichtig ist die korrekte Abstimmung zwischen Torgröße, Gewicht und Motorleistung. Eine regelmäßige Wartung – insbesondere der Federn, Scharniere und Steuerungselektronik – verlängert die Lebensdauer erheblich.
Gute Systeme erreichen eine Lebensdauer von über 20 Jahren bei entsprechender Pflege und fachgerechtem Einbau.
Weiterführende Artikel:
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DIN-Normen für Tore: https://www.din.de/de/mitwirken/normenausschuesse/nhm/normen/wdc-beuth:din21:215944264
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Informationen der DGUV zu kraftbetätigten Toren: https://publikationen.dguv.de/widgets/pdf/download/article/3679