Wärmepumpen – effiziente Wärme aus Luft, Wasser oder Erde

07.07.2017 | Bauen

Für Immobilienbesitzer und Bauherren ist das Thema Energieeffizienz heute wichtiger denn je. Um die hohen Energieeffizienzstandards der aktuellen EnEV zu erreichen, ist bei der Sanierung oder dem Neubau von Häusern eine ganze Reihe von Maßnahmen zu treffen. Neben der Dämmung der Außenhülle ist dabei insbesondere die Frage der effizienten Energieversorgung entscheidend. In vielen Fällen bietet sich dabei eine Wärmepumpe zur Versorgung mit Heizenergie und Warmwasser an.

So funktioniert die Wärmepumpe

Grundsätzlich können Wärmepumpen eingesetzt werden um Wärmeenergie aus der Luft, aus dem Grundwasser oder aus dem Erdreich zugewinnen. Das Prinzip ist dabei immer das gleiche: Dabei wird der Wärmequelle die Wärmeenergie entzogen und anschließend durch die Wärmepumpe dem Heizsystem des Hauses zur Verfügung gestellt.

Wärmepumpe mit Erdwärmesonden

Wärmepumpe mit Erdwärmesonden (Grafik: BWP)

Eine besonders effiziente Methode der Wärmegewinnung ist der Einsatz einer Wärmepumpe in Verbindung mit einer Tiefenbohrung zur Entnahme von Erdwärme. Dabei wird eine Erdwärmesonde, in der eine frostsichere Sole zirkuliert, in den Boden versenkt. Durch die Sole wird die Wärme des Bodens aufgenommen und zur Wärmepumpe transportiert, wo sie an einen zweiten Kreislauf abgegeben wird. In diesem Kreislauf zirkuliert ein Kältemittel, das in einem Wärmetauscher die Energie der Sole aufnimmt. Dabei verdampft das Kältemittel. Anschließend wird es komprimiert, wodurch sich die Temperatur weiter erhöht und dann in einen zweiten Wärmetauscher geleitet. Hier verflüssigt sich das Kältemittel wieder und setzt dabei Energie frei, die nun auf einen dritten Kreislauf, den Heizkreislauf, übertragen wird, wo sie gespeichert oder verteilt wird. Das flüssige Kältemittel fließt dann zurück zum ersten Wärmetauscher, um erneut die Wärmeenergie aus der Erdwärmesonde aufzunehmen. Heizsysteme die Erdwärme nutzen haben den Vorteil, dass sie auch im Winter effektiv Heizenergie liefern. Entscheidend ist dabei, dass das Kältemittel das die Wärme aus der Sonde aufnimmt eine niedrigere Temperatur hat als die Sole in der Erdsonde. Dies ist gewährleistet, da die Temperatur im Boden ab einer Tiefe von ca. 10 m ganzjährig bei etwa 10 °C liegt. Im Sommer können Wärmepumpenanlagen außerdem zur energiesparenden passiven Kühlung des Hauses genutzt werden.

Wärmepumpen – effizient und vielseitig

Neben der Nutzung von Erdwärme können Wärmepumpensysteme auch die Wärme der Luft oder des Grundwassers nutzen. Welche Wärmequelle am besten geeignet, ist hängt dabei ganz von den Möglichkeiten und Bedürfnissen im jeweiligen Einzelfall ab. Eingehende Informationen zu den unterschiedlichen Typen von Wärmepumpensystemen finden sich auf der Internetseite des BWP (Bundesverband Wärmepumpe e.V.): www.waermepumpe.de.

Insbesondere im Zusammenhang mit Niedertemperatur-Flächenheizungen wie Fußboden- oder Wandheizungen sind Wärmepumpensysteme zur Gewinnung von Wärme sehr effizient. Die Energie die dabei gewonnen wird, übersteigt bei weitem die Energie, die notwendig ist, um das System zu betreiben. In Verbindung mit entsprechend wirksamen Maßnahmen zur Wärmedämmung des Hauses lassen sich so sehr gute Energieeffizienzwerte erreichen. Übrigens können Bauherren, die sich für den Einsatz der Wärmepumpentechnik entscheiden, um eine Energieeffizienzhaus zu realisieren, Förderungen durch die KFW in Anspruch nehmen.

Bildnachweis: ©BWP

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