Worauf man bei Fertighäusern achten sollte

10.07.2018 | Bauen

Fertighäuser finden in Deutschland immer mehr Anklang. Ihnen wird nachgesagt, dass sie schnell zu errichten sind und dadurch auch günstiger sind als die üblichen Steinhäuser. Doch ist das wirklich so und worauf muss man als Bauherr achten?

Das Grundstück

Noch vor der Planung sollte das zukünftige Grundstück durch einen Gutachter besichtigt werden. Dieser sollte ein ausführliches Gutachten anfertigen, damit später während des Bau keine Probleme entstehen. Dabei sollte insbesondere auf die Bodenbeschaffenheit geachtet werden.

Das heißt, dass beispielsweise nasser Boden große, statische Probleme verursachen kann und sich der Bau des Fertighauses als schwieriger als gedacht herausstellt. Gleichermaßen sollte das erstellte Gutachten einen Bestandteil des Vertrages mit dem Fertigbauunternehmer darstellen. Ansonsten kommen später unterwartete Kosten auf den Bauherren zu.

Der Bebauungsplan

Um etwaigen Unklarheiten aus dem Weg zu gehen sollte der Bebauungsplan eingehend studiert werden. In diesem wird der maximale Neigungswinkel des Daches, die Farbe der Dachziegel oder Ähnliches festgelegt. Das ist von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich.

Wenn die Rahmenbedingungen nun bekannt sind, kann man sich auf die Suche nach einem Bauunternehmen begeben. Das macht erst nach Betrachtung des Bebauungsplans Sinn, da dieser über das zukünftige Grundstück entscheidet und die Kosten die das Bauunternehmen berechnen wird. Oftmals weichen die geforderten Bedingen nämlich stark von den Kataloghäusern ab und die erzwungene Individualisierung ist teurer.

Die Finanzierung

Viele machen den Fehler und unterschätzen ihre monatlichen Ausgaben bei der Finanzierung. Daher sollte man sich einen konkreten Überblick über seine Ausgaben verschaffen und die Finanzierung nicht mit weniger als 20% Eigenkapital des Endpreises beginnen.

Außerdem sollte man sich einen Notfallpuffer von 10% vorher ansparen, falls etwas schiefgeht. Die monatliche Kreditbelastung sollte nicht mehr als 30-40% des Nettoeinkommens betragen. Außerdem sollte das Geld an den Fertigbauer nicht auf einen Schlag gezahlt werden sondern in kleinen Raten. So bezahlt man nur das, was auch wirklich gemacht wurde.

Ein Angebotsvergleich zwischen den unterschiedlichen Bauunternehmern ist auch oftmals sinnvoll. Man sollte sich nicht nur auf die auf den Messen vertretenen großen Unternehmen fokussieren, sondern sich vielleicht auch mal unter den lokalen Unternehmen umhören. Diese können oft bessere Angebote unterbreiten.

Die Bau- und Leistungsbeschreibung

In dieser werden alle Leistungen des Fertigbauunternehmens geregelt. Ist etwas ungenau formuliert sollte nachgebessert werden, da der Bauunternehmer sonst tricksen kann. Beispielsweise sollt konkret die verwendete Elektronik wie Rolläden etc. aufgeführt sein.

Zudem sollte sich jeder angehende Bauherr bewusst sein, dass fast alle Leistungsbeschreibungen die Bodenplatte und Hausanschlüsse ausschließen. Bei Unsicherheit sollte ein Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht aufgesucht werden.

Die Bauphase

Nun hat die sehnlich erwartete Phase begonnen. Die Fertigbauelemente sind angekommen und das Haus wird innerhalb weniger Tage zusammengebaut. Doch auch hier sollte vieles beachtet werden. Die Isolierung darf auf keinen Fall nass werden. Dazu reicht auch ein kleiner Sommerschauer. Ansonsten droht Schimmel in den eigenen vier Wänden.

Die Bauabnahme

Auch hier kann vieles falsch gemacht werden. Wenn das Haus nun endlich steht gilt es nicht nachlässig zu werden. Nun muss genauestens hingeschaut werden um eventuelle Mängel frühzeitig zu erkennen, da sich nach Bauabnahme die Beweislast umkehrt. Ansonsten droht ein langer Weg vor Gericht mit ungewissem Ausgang.

Die kritischsten Stellen sind Verbundstellen von Bodenplatte, Wänden und Decken bzw. Dach. Wenn nur ein Element schief aufliegt, dann kann Wasser und Luft von außen direkt eindringen und für Feuchtigkeit sorgen.

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