Kunststoff als tragendes Bauelement
Forschungsinstitute und Universitäten untersuchen derzeit neue Einsatzmöglichkeiten für recycelte Kunststoffe im Hoch- und Modulbau. Besonders im Fokus steht die Entwicklung großformatiger, wiederverwendbarer Strukturelemente auf Kunststoffbasis. Erste Pilotprojekte zeigen, dass die Verbindung aus Modularität, Leichtbauweise und Materialverfügbarkeit technisch umsetzbar ist.
Konstruktion mit Kettenstrukturprinzipien
Die Forschung orientiert sich an adaptiven Bauprinzipien wie der Kettenmail-Architektur, bei der einzelne Elemente durch einfache Steck- oder Knotenverbindungen zusammengefügt werden. Diese Technik erlaubt eine flexible, rückbaubare und belastbare Struktur – besonders geeignet für temporäre Nutzungen, Notunterkünfte oder experimentelle Architektur.
Nachhaltigkeit und Kreislauffähigkeit
Durch den Einsatz von Sekundärkunststoffen entsteht ein vollständig kreislauffähiges System. Die Bauteile lassen sich nach dem Rückbau sortenrein trennen und erneut verarbeiten. Das Material selbst stammt aus Recyclingströmen von Verpackungen, Industrieabfällen oder post-consumer-Plastik.
Technische und statische Bewertung
Die Bauelemente müssen trotz ihres geringen Gewichts hohe Anforderungen an Tragfähigkeit, Witterungsbeständigkeit und Brandschutz erfüllen. Entsprechende Zertifizierungsprozesse sind in Vorbereitung. Es wird erwartet, dass erste Systeme in den kommenden zwei Jahren marktreif werden.
Perspektiven für die Praxis
Die Forschungsergebnisse zeigen ein hohes Innovationspotenzial für den alternativen Baustoffmarkt. Besonders in Zeiten steigender Rohstoffpreise und wachsender Nachhaltigkeitsanforderungen könnten recycelte Kunststoffe künftig eine tragende Rolle bei modularen Bauprojekten übernehmen.