Drastischer Rückgang seit 2022
Der Wohnungsbau in Deutschland befindet sich in einer schwierigen Lage. Seit Ende 2022 ist die Zahl der Baustarts massiv zurückgegangen. Experten sprechen von einem Rückgang von rund 85 Prozent. Diese Entwicklung verdeutlicht, wie stark die Baukrise den Markt für Neubauwohnungen belastet. Während der Bedarf an zusätzlichen Wohnungen weiterhin hoch bleibt, sinkt die tatsächliche Bautätigkeit auf ein historisch niedriges Niveau.
Prognosen für 2025
Für das Jahr 2025 wird mit weniger als 200 000 fertiggestellten Neubauwohnungen gerechnet. Zum Vergleich: Notwendig wären jährlich mindestens 320 000, um den steigenden Bedarf zu decken. Gründe für diese Diskrepanz sind hohe Baukosten, gestiegene Zinsen und die Unsicherheit vieler Investoren. Zudem erschweren langwierige Genehmigungsverfahren und Fachkräftemangel die Realisierung neuer Projekte.
Gesellschaftliche Folgen
Der Einbruch im Wohnungsbau hat erhebliche Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt. Mieten in vielen Städten steigen weiter an, während der Druck auf Haushalte mit geringen und mittleren Einkommen wächst. Auch die angestrebten Klimaziele im Gebäudebereich geraten ins Stocken, da weniger Neubauten mit hohen energetischen Standards entstehen.
Ausblick
Ob und wie schnell sich der Wohnungsbau erholen kann, hängt von politischen Rahmenbedingungen und wirtschaftlichen Entwicklungen ab. Maßnahmen zur Entbürokratisierung und gezielte Förderprogramme könnten helfen, die Bautätigkeit wieder zu steigern. Kurzfristig bleibt die Lage jedoch angespannt und der Mangel an neuem Wohnraum dürfte sich weiter verschärfen.