VDMA prognostiziert Nullwachstum
Für das laufende Jahr rechnet der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) mit einer Stagnation im Maschinenbau. Nach einem leichten Rückgang im Vorjahr wird für 2025 keine deutliche Erholung erwartet. Die Erwartungen wurden jüngst auf ein Nullwachstum korrigiert. Ursachen sind eine anhaltend schwache Nachfrage im In- und Ausland sowie sinkende Investitionen in Produktionsanlagen.
Unsicherheit in Schlüsselbranchen
Vor allem Branchen wie Automobil, Chemie und Bau zeigen sich zurückhaltend bei Neuanschaffungen. Auch internationale Märkte – insbesondere China und Südamerika – entwickeln sich unter den Erwartungen. Der stagnierende Auftragseingang betrifft besonders die Hersteller von Werkzeugmaschinen, Fördertechnik und Automatisierungskomponenten.
Zugleich verlagert sich der Wettbewerb stärker auf digitale Dienstleistungen und modulare Plattformlösungen, was kleinere Anbieter vor Anpassungsdruck stellt.
Lieferengpässe und Standortdebatte
Nachwirkungen der Lieferkettenstörungen seit 2020 belasten weiterhin die Produktion. Halbleiter, Präzisionsteile und Steuerungskomponenten sind vielerorts schwer verfügbar oder nur zu höheren Preisen erhältlich. Gleichzeitig sorgt die Standortfrage für neue Unsicherheiten: Steigende Energiepreise und regulatorische Anforderungen führen dazu, dass Unternehmen ihre Produktion vermehrt ins Ausland verlagern oder dort ausbauen.
Langfristige Perspektiven
Trotz der aktuellen Schwächephase bleibt die Industrie zuversichtlich für die Zeit ab 2026. Erwartet wird ein Nachholbedarf bei Investitionen, getrieben von Automatisierung, Energiewende und globaler Infrastrukturmodernisierung. Dafür sind allerdings stabile politische Rahmenbedingungen und gezielte Technologieprogramme notwendig.
Der Maschinenbau gilt weiterhin als Rückgrat der deutschen Industrie. Die kommende Erholungsphase wird stark davon abhängen, wie schnell Unternehmen auf digitale und klimaneutrale Technologien umsteigen können.