Erweiterung der Aufbereitungskapazitäten
Der Baukonzern Strabag hat im Juni 2025 in Neuss einen neuen Standort zur Wiederverwertung von Bau- und Abbruchmaterialien eröffnet. Mit einer Investitionssumme von rund 4,6 Millionen Euro sollen dort jährlich bis zu 300.000 Tonnen mineralischer Abfälle in hochwertige Ersatzbaustoffe umgewandelt werden. Das Projekt ist Teil der konzernweiten Strategie zur CO₂-Reduktion und Materialkreislaufschließung.
Schwerpunkte der Anlage
Am Standort werden insbesondere Beton, Asphalt und Bauschutt aufbereitet. Dabei kommen moderne Brech- und Siebtechnologien sowie digital gesteuerte Sortierprozesse zum Einsatz. Ziel ist die Herstellung zertifizierter RC-Baustoffe nach den Vorgaben der Ersatzbaustoffverordnung (EBV). Ein Teil der aufbereiteten Materialien wird direkt auf nahegelegenen Baustellen wiedereingesetzt, um Transportemissionen zu vermeiden.
Die Anlage verfügt zudem über:
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automatisierte Wiegetechnik
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digitale Stoffstromverfolgung
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Lärmschutzwände und Staubfilteranlagen
Die CO₂-Bilanz des Standorts soll deutlich unter jener herkömmlicher Deponie- oder Neuabbaustellen liegen.
Bedeutung für die Region
Das Recyclingzentrum in Neuss trägt nicht nur zur Entlastung von Deponien bei, sondern stärkt auch die regionale Baustoffversorgung. Gerade im dicht besiedelten Rhein-Ruhr-Gebiet, wo geeignete Lagerstätten knapp sind, wird die Verfügbarkeit von Ersatzbaustoffen zum Standortfaktor. Gleichzeitig ergeben sich neue Anforderungen für Bauunternehmen und Planer hinsichtlich Materialwahl und Dokumentation nach EBV-Standard.
Signal für nachhaltiges Bauen
Mit der Inbetriebnahme des Werks setzt Strabag ein sichtbares Zeichen für den Ausbau der Kreislaufwirtschaft im Bauwesen. Der Standort dient auch als Modell für weitere Projekte in Deutschland. Die Investition fügt sich ein in einen breiteren Trend, bei dem Abbruchmaterial nicht mehr als Abfall, sondern als Ressource behandelt wird.