Abschwung trotz hoher Nachfrageprognosen
Die deutsche Robotik- und Automatisierungsbranche verzeichnet im Jahr 2025 einen deutlichen Umsatzrückgang. Nach Angaben des VDMA wird ein Minus von rund 10 % erwartet. Damit widerspricht die reale Marktentwicklung den zuvor prognostizierten Wachstumsraten. Ursachen sind unter anderem geopolitische Unsicherheiten, Investitionszurückhaltung in der Industrie und stockende Lieferketten.
Branchensegmente unterschiedlich betroffen
Besonders stark betroffen ist die klassische Industrierobotik, etwa in der Automobil- und Metallverarbeitung. Hier sind die Investitionszyklen lang, weshalb wirtschaftliche Unsicherheiten besonders stark durchschlagen. Geringer fällt der Rückgang in der Bildverarbeitung und in der Lagerautomatisierung aus, die vor allem im E-Commerce weiterhin gefragt sind.
Ein differenziertes Bild zeigt sich auch regional: Während einige europäische Märkte stagnieren, wächst der asiatische Markt weiter – allerdings mit veränderten Rahmenbedingungen und stärkerem Wettbewerb.
Herausforderungen im Technologietransfer
Trotz technologischer Reife finden viele Automatisierungslösungen den Weg in mittelständische Unternehmen nur schleppend. Gründe sind unter anderem:
-
fehlendes technisches Know-how
-
hoher Integrationsaufwand
-
unsichere Amortisationsprognosen
-
Personalmangel bei Einführung und Betrieb
Die Branche fordert daher gezielte Förderprogramme für KMU, vereinfachte Schnittstellenstandards und verbesserte Schulungsangebote.
Trotz Rückgang: Grundstimmung bleibt verhalten optimistisch
Trotz des aktuellen Rückgangs sehen viele Marktteilnehmer die langfristigen Potenziale der Robotik weiterhin als hoch an. Die demografische Entwicklung, der Fachkräftemangel und die zunehmende Nachfrage nach Qualität und Effizienz in Produktion und Bauwesen sprechen für eine mittelfristige Erholung. Allerdings wird der Markt künftig stärker durch geopolitische Rahmenbedingungen und Lieferabhängigkeiten geprägt sein.