BDH und VDMA informierten in Webinaren über gemeinsame Arbeiten und die zukünftigen Anwendungsmöglichkeiten im Bereich BIM
Die Arbeitsmethode BIM umfasst den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes von der Planung über die Erstellung und den Betrieb bis hin zum Rückbau. Die technische Gebäudeausrüstung ist dabei ein wichtiger Teil der Betrachtung.
Aktuell ist die Baubranche eine der am wenigsten digitalisierten Branchen in Deutschland. Daher verstärken der BDH und die Arbeitsgemeinschaft BIM im VDMA ihre Aktivitäten, um die BIM-Methodik, insbesondere für die Technische Gebäudeausrüstung – TGA, voranzutreiben. Die einheitliche Anwendung von Open-BIM über die nationale Schnittstelle VDI 3805 „Elektronischer Produktdatenaustausch in der TGA“ ist dabei schon Standard. Der VDMA im Bereich der Gebäudeautomation, der Elektrotechnik sowie der Armaturen und der BDH im Bereich der Heiz- und Lüftungstechnik haben die dafür notwendigen normativen Grundlagen geschaffen. Dies wird auch von der Bundesregierung so gesehen, die mit dem „Masterplan BIM für Bundesbauten“ die Nutzung von BIM ab 2023 vorschreibt. „Mit der VDI 3805 in Verbindung mit BIM haben wir der Politik ein Instrument an die Hand gegeben, um die Digitalisierung in Verbindung mit Klimaschutz voranzutreiben“, sagt Thomas Müller, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft BIM Gebäudeautomation + Elektrotechnik im VDMA.
Zukünftig wird der nationale Standard der VDI 3805 durch die in Bearbeitung befindliche EN ISO 16757 „Datenstrukturen für elektronische Produktkataloge der Technischen Gebäudeausrüstung“ abgelöst. „Durch die Einbettung der TGA in die standardisierte internationale Prozessbeschreibung ist die Übertragung des OPEN-BIM-Standards auf die internationale Ebene möglich“, ergänzt Ralf Kiryk, BIM-Projektleiter im BDH.
Vor diesem Hintergrund werden VDMA und BDH ihre Zusammenarbeit auch im Jahr 2023 intensiv fortsetzen, um die notwendigen Arbeiten voranzutreiben und die Fachwelt über den aktuellen Stand zu informieren.
In den Webinaren im Jahr 2022 wurde unter anderem der aktuelle Stand der Normung beschrieben. Zudem berichten Referenten von Praxisbeispielen. Darüber hinaus wurde die zukünftige internationale Ausrichtung hinsichtlich BIM skizziert, sowie der Prozess der Umstellung von der VDI 3805 auf die EN ISO 16757 erläutert.
„Die BIM-Methode bietet viele Vorteile, wie zum Beispiel eine hohe Qualität, Aktualität und Transparenz von Projektinformationen. Dies führt zu einer größeren Sicherheit bezüglich Kosten, Terminen und Nachhaltigkeit in der Abwicklung und somit zu einer höheren Planungssicherheit“, erklärt Ralf Kiryk.
Der so genannte Open-BIM-Ansatz ermöglicht über entsprechende Software den Im- und Export von Daten nach einem im Projekt vereinbarten, offenen Informationsmodell. Dabei kann Software von unterschiedlichen Herstellern eingesetzt werden. Durch die Normierungsarbeit, inklusive Mapping zu bestehenden Formaten, wie z.B. ECLASS, muss nur noch ein Datenformat aufbereitet und gepflegt werden. Dadurch wird der Aufwand für Datenbereitstellung und Konvertierungen in spezielle Formate für eine Vielzahl von Ziel-systemen minimiert. „Die Digitalisierung der Planungs- und Bauprozesse gemäß der BIM Methode adressiert den Mangel an Fachkräften und die steigende Komplexität der Bauwerke. BIM stellt zugleich eine bessere Kommunikation von Planern, Ausführenden und Betreibern her“, erklärt Thomas Müller.
Diese Informationen inklusive des Videos zum letzten Webinar sowie weitere Informationen zum Thema BIM sind unter www.bdh-industrie.de/BIM und www.VDMA.org/BIM abrufbar.