Der Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble stößt eine Debatte um eine mögliche Immobilienblase in Deutschland an. Doch das Rampenlicht, das zurzeit auf dieses Thema scheint, ist wohl eher unbegründet. Scheinbar gibt es nichts Wichtigeres für Wolfgang Schäuble, der schon eine geraume Zeit über eine Immobilienblase diskutiert, anstatt dafür zu sorgen, das Problem anständig zu analysieren und die Auswirkungen minimal zu halten. Gefährlich wird diese Blase erst, wenn sie durch Kredite finanziert wird, doch gerade das ist nicht der Fall in Deutschland, ganz im Gegensatz zu den USA.
Die allseits bekannte Finanzkrise im Jahre 2007 war eine Krise der Kreditmärkte, denn jeder Mensch, egal ob Manager oder Arbeitsloser, konnte einen Kredit erhalten. Als viele Kredite nicht mehr zurückgezahlt werden konnten, kamen viele Banken ins Wanken und gingen pleite. Dies war damals der Beginn der Finanzkrise.
In Deutschland sieht es nicht so aus, denn die Kredite wachsen gerade mal um 1 Prozent. Hierzulande muss man sich keine Sorgen machen, denn jeder Eigentümer eines Hauses muss in der Regel min. 20 Prozent an Eigenkapital aufbringen. Bei einer Krise hierzulande würden dann zunächst diese Eigenkapitale angezapft werden. Die sehr kleine Anzahl der Hauseigentümer in Deutschland entschärft das ganze ungemein, denn im Vergleich zu den USA wohnen die Menschen hier eher zur Miete.
Diese Blasen werden hauptsächlich durch niedrige Zinsen erzeugt, da diese Kredite dann für Interessenten durchaus attraktiv werden. Sobald diese Zinsen ansteigen, platzt die Blase. Auch spricht der Blick auf die anderen Länder gegen eine Immobilienblase, denn in vielen englischen Städten sind die Häuser mittlerweile sehr teuer, so dass mehr Eigentümer auf die Idee kommen ihre Häuser zu verkaufen. Der internationale Vergleich spricht also gegen eine drohende Gefahr durch eine Immobilienblase, weil ansonsten andere Staaten, in denen Häuser noch teurer sind, schon Symptome einer Blase gezeigt hätten. Daher scheint diese Debatte um die herannahende Finanzkrise überzogen, denn ansonsten hätten wir die Auswirkungen schon vor einiger Zeit im Ausland gesehen.