Neue Studie untersucht ökologische und ökonomische Aspekte von Trockenbauelementen

14.02.2025 | NEWS

Das VDI Zentrum Ressourceneffizienz (VDI ZRE) hat eine aktuelle Studie veröffentlicht, die die ökologischen und ökonomischen Facetten verschiedener Trockenbauelemente analysiert. Im Fokus stehen dabei Gipskartonplatten mit und ohne Recyclinganteil sowie Lehmbauplatten als mögliche Alternative.

Bedeutung des Trockenbaus im modernen Bauwesen

Trockenbautechniken sind ein wesentlicher Bestandteil des heutigen Bauwesens. Sie ermöglichen eine zügige Umsetzung von Bauprojekten, bieten hohe Flexibilität und gelten als wirtschaftlich effizient. Traditionell dominieren Gipskartonplatten den Markt, jedoch rücken aufgrund von Ressourcenknappheit und Umweltaspekten alternative Materialien wie Lehmbauplatten zunehmend in den Vordergrund.

Auswirkungen des Kohleausstiegs auf die Gipsversorgung

Mit dem geplanten Kohleausstieg in Deutschland bis 2038 wird ein Rückgang der Produktion von REA-Gips erwartet, der bisher als Nebenprodukt der Kohleverstromung einen Großteil der Gipskartonproduktion deckte. Dies könnte zu Engpässen in der Gipsversorgung führen. Zudem wird der Abbau von Naturgips aus ökologischer Sicht kritisch betrachtet. Vor diesem Hintergrund gewinnt die Suche nach nachhaltigen Baustoffalternativen an Bedeutung.

Vergleich von Gipskarton- und Lehmbauplatten

Die Studie des VDI ZRE vergleicht Gipskartonplatten (mit und ohne Recyclinganteil) und Lehmbauplatten hinsichtlich verschiedener Kriterien:

  • Ökologische Auswirkungen: Untersuchung des Erderwärmungspotenzials.

  • Ressourcenaufwand: Analyse des Verbrauchs von Material, Wasser und Energie.

  • Ökonomische Kosten: Bewertung der Produktionskosten der jeweiligen Plattenmaterialien.

Die Ergebnisse zeigen, dass Gipskartonplatten in Kategorien wie kumuliertem Energie- und Rohstoffaufwand, Landnutzung und Kosten derzeit Vorteile gegenüber Lehmbauplatten aufweisen. Allerdings könnten steigende Gipspreise und längere Transportwege diese Bilanz zukünftig verändern. Lehmbauplatten punkten insbesondere beim Erderwärmungspotenzial und beim Wasserverbrauch. Zudem verbrauchen sie weniger nicht-erneuerbare Energie als Gipskartonplatten.

Potenzial von Lehmbauplatten als nachhaltige Alternative

Trotz aktuell höherer Kosten bieten Lehmbauplatten laut Studie aufgrund ihrer Umweltvorteile und der Nutzung unkritischer Rohstoffe eine vielversprechende Alternative für ressourcenschonendes Bauen. Angesichts der Herausforderungen auf dem Gipsrohstoffmarkt könnten sie in Zukunft an Bedeutung gewinnen.

Die vollständige Studie „Ökologische und ökonomische Bewertung des Ressourcenaufwandes – Einsatz von Trockenbauelementen“ wurde vom VDI ZRE im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) erstellt.

Quelle: ingenieur.de

Die neusten News

Hafen Magdeburg: Rolltor mit 100 m² Fläche

10 x 10 Meter: Diese Dimension ist jenseits des Standards für Industrietore. Bei der großen Fläche spielt die Windlast selbst im Binnenland eine Rolle, auch das Gewicht des Tores...

Loro zur BAU 2025: Nachhaltig entwässern

Schlanker, smarter Material sparen schont Ressourcen – und funktioniert auf zwei Wegen: Dauerhaft nutzen (statt häufig zu ersetzen) und geringer dimensionieren, wo es möglich...