Modernisierung maroder Brücken deutlich im Rückstand

10.07.2025 | NEWS

Die Modernisierung zahlreicher maroder Brücken in Deutschland verläuft weit langsamer als nötig. Der Bundesrechnungshof kritisiert, dass erhebliche Defizite in Planung, Finanzierung und Umsetzung den Zustand vieler Bauwerke verschärfen. Die zeitlichen Verzögerungen bergen Risiken für Verkehrssicherheit, Infrastrukturqualität und öffentliche Haushalte.

Dem Bericht zufolge sind in mehreren Bundesländern Brückenprojekte nicht einmal in der Planungsphase abgeschlossen, obwohl sie überfällig sind. Insbesondere Defizite bei Personal und Planungsressourcen führten dazu, dass Vorhaben lange stagnieren. Auch die Genehmigungsverfahren und bürokratischen Hürden verzögern kommunale und überregionale Maßnahmen erheblich.

Finanzierungslücken gelten als weiteres Hemmnis. Zwar stehen Mittel im Bundeshaushalt bereit, doch oft reichen die Haushaltszuweisungen nicht aus oder sind zu starr verplant, um dringend notwendige Sanierungen kurzfristig zu realisieren. In manchen Fällen trauen sich Kommunen nicht, Sanierungsmaßnahmen anzugehen, weil sie die Kosten dauerhaft nicht tragen können.

Die Folgen sind gravierend: Brücken mit schlechter Tragfähigkeit, Risse oder Korrosionsschäden bleiben länger im Verkehr – mit erhöhtem Sicherheitsrisiko und steigenden Instandhaltungskosten. Der Sanierungsstau erzeugt langfristig Mehrkosten, da eine Verschlechterung der Bausubstanz oft nur durch teurere Reparaturen auffangbar ist.

Der Bundesrechnungshof fordert nun ein entschlosseneres Vorgehen: mehr Fachpersonal in den Ämtern, schnellere Planung und Umsetzung, flexible Mittelverwendung sowie systematische Priorisierung besonders gefährdeter Bauwerke. Nur so lasse sich ein Rückstau in der Brückeninstandhaltung brechen.

Für Städte und Gemeinden bedeutet das: Sie müssen strategisch agieren, Projekte frühzeitig vorbereiten und eng mit Ländern und Bund kooperieren. Die Modernisierung von Verkehrsachsen und Brücken ist nicht nur eine technische Aufgabe, sondern eine Investition in Mobilität, Sicherheit und Standortqualität für die Zukunft.

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