Bauen wird immer teurer. Im Vergleich zu den allgemeinen Verbraucherpreisen steigen die Baukosten gegenwärtig doppelt so schnell an. Ein Ende dieser Entwicklung ist nicht in Sicht. Im Gegenteil: Experten gehen davon aus, dass sich die Situation in Zukunft sogar noch verschärfen wird. Ein Grund dafür dürfte der sogenannte Handwerker-Effekt sein. Gemeint ist damit der Umstand, dass Bauunternehmen aufgrund der guten Auftragslage mittlerweile nahezu jeden Preis verlangen können. Bei manchen Gewerken gibt es folglich bereits Aufschläge von bis zu 20 Prozent. Betroffen davon sind vor allem Erdarbeiten und das Erstellen des Rohbaus. Die höheren Preise führen zwangsläufig dazu, dass die Kalkulationen vieler Bauherren komplett über den Haufen geworfen werden. Darüber hinaus sind auch höhere Mieten zu erwarten, was die angespannte Situation auf dem Wohnungsmarkt zusätzlich verschärfen wird.
Verzögerungen durch den Fachkräftemangel
Ein weiterer Kostentreiber ist zudem der Fachkräftemangel im Baugewerbe. Baubetriebe tun sich immer schwerer qualifiziertes Personal zu finden. In der Folge kommt es oft zu erheblichen Verzögerungen bei der Abarbeitung von Aufträgen bis hin zum kompletten Stillstand auf der Baustelle. Verzögerungen aber kosten Geld, wie jeder Bauherr weiß – Kosten, die meist nicht eingeplant gewesen sind. Kein Wunder also, dass der Handwerker-Effekt und der Fachkräftemangel neben den hohen Grundstückspreisen zu einer Kosten-Explosion beim Bauen führen.