Hafen Magdeburg: Rolltor mit 100 m² Fläche

20.02.2025 | NEWS

10 x 10 Meter: Diese Dimension ist jenseits des Standards für Industrietore. Bei der großen Fläche spielt die Windlast selbst im Binnenland eine Rolle, auch das Gewicht des Tores – rund zwei Tonnen – braucht besondere Beachtung. Der Fachbetrieb Lingner Tor- und Türtechnik (Schönebeck) hat jetzt ein Tor dieser Dimension am Magdeburger Hafen eingebaut.

Gewöhnlich erreichen Industrietore Größen bis rund 30 Quadratmeter. Mit dem Wunsch nach einem übergroßen Tor mit den Maßen 10 x 10 Meter waren hohe Anforderungen an die Planer, den Hersteller und den Metallbau-Betrieb verbunden.

Das Projekt

Zehn Meter breit, zehn Meter hoch – bei diesen Maßen vermutet man eher ein Tor für einen Hangar als für ein Lager. Beim Tor mit dieser Größe im Magdeburger Hafen geht es aber nicht um Flugzeuge, sondern um Komponenten für Windkraftanlagen. Um diese teils sehr großen Bauteile aus der Halle transportieren zu können, ist eine besonders große Öffnung notwendig. Das zuvor verbaute, kleinere Schiebetor wurde daher durch ein neues Rolltor ersetzt. Sowohl die außergewöhnliche Größe und das damit einhergehende hohe Gewicht des Tors als auch die exponierte Lage im Hafenareal mit großen Freiflächen und hoher Windlast verlangten zusätzliche Sicherungsmaßnahmen. Selbst im Binnenland kommen hier enorme Windkräfte zustande, entsprechend hoch liegen die Anforderungen an ein Tor. Das ausführende Handwerks-Unternehmen Lingner Tor- und Türtechnik aus Schönebeck hat zusammen mit dem Tor-Hersteller Teckentrup eine individuelle Lösung für diese anspruchsvollen Anforderungen gefunden und montiert.

Die Lösung: Erhöhter Schutz gegen hohe Windlast

Um das Tor mit rund zwei Tonnen Gewicht sicher montieren zu können, waren zunächst umfangreiche Vorarbeiten nötig: Die Hallenöffnung wurde so verändert, dass eine 10 x 10 Meter große Öffnung entstand. Dann montierten die Handwerker neue, seitliche Stahlträger gemäß den statischen Vorgaben, um das Tor daran befestigen zu können. Auch das Tor selbst weist mehrere Sicherungspunkte gegen die erhöhte Windlast auf: Sturmhaken sorgen für die seitliche Verankerung des Behangs in der Führungsschiene. Eine Andrückwelle unterhalb der Torwicklung sorgt dafür, dass der Behang zuverlässig an der Sturzdichtung anliegt und sicher in die Führungsschiene einläuft. Als Sonderanfertigung erhielt das Tor außerdem zusätzliche Bodenverankerungen. Diese sind am unteren Ende des Tors fixiert und laufen in die speziell dafür gebohrten Ankeraufnahmen in der Bodenschwelle, um so das Tor fest mit dem Bauwerk zu verbinden.

Montage mit Fingerspitzengefühl

Auch die Montage war durch die Größe und das hohe Gewicht eine Herausforderung. Das Team der Lingner Tor- und Türtechnik nutzte dafür zwei spezielle Hebebühnen, die dieses Gewicht tragen und die nötige Höhe erreichen konnten. Die eher selten genutzte Kommunikation via Walkie-Talkies war nötig, damit die Monteure oben am Sturz mit dem Team am Boden im Austausch bleiben konnten, um die millimetergenaue Ausrichtung am Sturz zu koordinieren.

Bilder: Malikstudio / Teckentrup

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