Trotz gescheiterter Schlichtungsverhandlungen gibt es neue Entwicklungen im Tarifkonflikt der Baubranche. Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften haben einen Einigungsvorschlag präsentiert, um den Konflikt beizulegen. Mehr als 900.000 Beschäftigte könnten von diesem Vorschlag profitieren.
Vorschlag zur Beilegung des Tarifstreits
Die beteiligten Arbeitgeberverbände und die Gewerkschaft für Bau, Agrar und Umwelt legten ein gemeinsames Dokument vor, das nun von den jeweiligen Gremien bis zum 14. Juni geprüft werden soll. In dieser Zeit ruhen die Arbeitskampfmaßnahmen, um Raum für Verhandlungen zu schaffen.
Geplante Lohn- und Gehaltserhöhungen
Der Einigungsvorschlag sieht eine Laufzeit von drei Jahren ab dem 1. April 2024 vor und enthält eine dreistufige Erhöhung der Löhne und Gehälter:
- Erste Erhöhungsstufe: Ab dem 1. Mai 2024 sollen die Löhne und Gehälter mit Ausnahme der Lohngruppe 1 (Ost und West) im Westen um 1,2 Prozent und im Osten um 2,2 Prozent steigen.
- Bundeseinheitliche Erhöhung der Lohngruppe 1: Die Lohngruppe 1 soll bundeseinheitlich um 2,2 Prozent angehoben werden.
- Zusätzlicher Festbetrag: Alle Lohn- und Gehaltsgruppen sollen einen tabellenwirksamen Festbetrag von 230 Euro monatlich erhalten.
Hintergrund des Konflikts
Anfang Mai hatten die Arbeitgeber den Schlichterspruch für die rund 930.000 Beschäftigten abgelehnt. Dies führte zu den ersten landesweiten Arbeitskonflikten auf Baustellen seit 2002. Der neue Einigungsvorschlag könnte nun eine Lösung des festgefahrenen Tarifstreits ermöglichen.
Ausblick
Sollten die Gremien dem Einigungsvorschlag zustimmen, könnte dies den Weg für eine stabile und gerechte Lohnentwicklung in der Baubranche ebnen. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob der Vorschlag angenommen wird und somit der Tarifkonflikt beigelegt werden kann.