Immer wieder hört und liest man, dass es mehr und mehr sogenanntes „Grauwasser“ gibt, welches eigentlich nur leicht verschmutzen Wasser nach dem Duschen oder Hände waschen ist. Dieses musste eigentlich trotzdem immer aufwendig gereinigt und aufbereitet werden. Zumindest war das bis jetzt der Fall.
Was hat sich geändert?
Eine neuartige Methode zur Grauwasserreinigung wurde in der Schweiz entwickelt. Das Geheimnis sind Bakterien, die auf einer Membran sitzen und die Rückstände im Wasser abbauen. Doch funktioniert dies nur eine kurze Zeit, weil das Grauwasser äußerst nährstoffarm ist und die Bakterien dann hungern und ihre Effektivität nachlässt. Aber die Forscher bieten auch hierfür eine Lösung. Eine spezielle Seife führt zusätzliche Nährstoffe, wie zum Beispiel Phosphor oder Stickstoff, hinzu und somit arbeiten die Bakterien wieder effektiv. Nach den Bakterien kommt noch ein Aktivkohlefilter zum Einsatz um die verbliebenen organischen Stoffe aus dem Wasser zu ziehen. Zum Schluss wird das vorgereinigte Wasser noch durch eine Elektrolyse geleitet, die aus dem gelösten Salz Chlor produziert um das Wasser langfristig zu desinfizieren. Dadurch ist das Wasser geruchsfrei, farblos und hat sogar eine geringere Anzahl an Bakterien als normales Leitungswasser.
Nicht nur Zukunftstechnik, sondern bereits im Betrieb
Erste Anlagen wurden diesen Sommer schon getestet und zeigten eindrucksvoll wie effizient diese Anlagen funktionieren. Obwohl an manchen Tagen über 100 Menschen sich die Hände dort gewaschen haben, stand immer ausreichend sauberes Wasser zur Verfügung. Ein erneuter Test im Januar soll zeigen, ob die Technik auch langfristig funktioniert. Ziel dieser Forschung ist es, das Grauwasser schnell zu reinigen, dadurch wieder einsatzbereit zu machen und somit nicht immer Frischwasser verwendet werden muss.