Dass die Immobilienpreise seit Jahren in vielen Regionen ansteigen, ist nichts Neues. Grundsätzlich wäre dieser Umstand nicht weiter dramatisch, wenn parallel dazu auch die Einkommen in gleichem Maße steigen würden. Dem ist jedoch nicht so, wie Berechnungen des Marktforschungsinstituts Empirica im Auftrag des Handelsblattes zeigen. Die Studie belegt, dass die Wohnraumpreise in deutschen Metropolen unverhältnismäßig schneller steigen als die örtlichen Einkommen.
Spitzenreiter ist dabei München, wo man für eine gut ausgestattete Wohnung mit 80 Quadratmetern inzwischen das 7,6fache des durchschnittlichen örtlichen Jahreseinkommens investieren muss, was einem Anstieg von über 50% gegenüber 2009 entspricht. Auch in anderen deutschen Großstädten wie Berlin, Hamburg oder Köln haben die Immobilienpreise in den letzten fünf Jahren um rund 30% zugelegt.
Während der Preisanstieg in den letzten Jahren durch bessere Kreditkonditionen zumindest teilweise kompensiert werden konnte, steht zu befürchten, dass mit der Fortsetzung der „Politik des billigen Geldes“ durch die EZB und der zunehmenden Unsicherheit der Verbraucher innerhalb der Eurozone die Immobilienpreise weiter in die Höhe getrieben werden, während die Durchschnittseinkommen nur moderat steigen.
Ein günstigeres Verhältnis von Wohnraumpreis zu Einkommen findet sich immerhin in den „B-Städten“ wie Ingolstadt, Wolfsburg oder Jena, die auch wirtschaftlich eine echte Alternative zu den Metropolen darstellen.