Nachwachsend bis zur Fassade mit Holz-Hybrid-Bauweise
Beim Bau eines dreigeschossigen Holz-Hybrid-Mehrfamilienhauses forderte schon die Ausschreibung ressourcenschonende Materialien. Deshalb griffen Marcus Steinmann und sein Team vom Stuckateurbetrieb Friedrich Haussmann (Weingarten) auf Holzweichfaser-Dämmplatten und eine zementfreie Klebe- und Armierungsmasse zurück.
Bauen in Hybridbauweise nimmt zu – auch in der Region Weingarten im Süden Baden-Württembergs. So hat auch der Stuckateur-Betrieb „Friedrich Haussmann GmbH & Co. KG“ schon mehrere kombinierte Fassaden mit Holzverschalung und Putzflächen realisiert. Nun stand ein Projekt an, bei dem die Nachhaltigkeit besonders im Fokus stand – mit hohen Anforderungen für die Fassade bereits in der Ausschreibung des Generalunternehmers.
„Ich finde die Hybridbauweise super, denn die Materialien werten sich gegenseitig auf und ergänzen sich. Da ein nachhaltiger Wandaufbau gefordert war, boten wir einen ressourcenschonenden mineralischen Klebe- und Armierungsmörtel an – eine zementfreie Variante, welche die Anforderung eines niedrigen CO2-Fußabdrucks erfüllt“, berichtet Diplom-Betriebswirt Marcus Steinmann, Geschäftsführer von Haussmann.
Dies funktioniert auch bei dem ebenfalls mit nachhaltigen Bauprodukten realisierten Wandaufbau, gedämmt mit Holzweichfaserplatte und einem mineralischen Oberputz. Der Zimmermann hatte die Holzelemente vorgefertigt und bereits werkseitig gedämmt. Die Elemente kamen per Tieflader auf die Baustelle. „Wir haben das Gerüst gestellt und die Flächen dann in einer Schichtstärke von sieben Millimetern mit dem Mörtel StoLevell Neo AimS armiert“, sagt Steinmann. Das war eine Premiere für das Stuckateur-Team, und das Material hat die Handwerker sofort überzeugt. „Bei der Verarbeitung konnten wir keine Unterschiede zu unseren gewohnten Mörten feststellen. Wir hatten lediglich den Eindruck, dass die Standzeiten, bis der Mörtel abgebunden hat, etwas höher sind, was für unser Projekt jedoch kein Problem war.“
Entsprechend der Ausschreibung folgte als Deckschicht ein mineralischer Kratzputz. Der Oberputz mit schöner Kornstruktur, eingefärbt in einem kräftigen, warmen Grauton, verleiht dem Holz-Hybridbau im Zusammenspiel mit den Holzfassaden ein harmonisches Gesamtbild. Der Putz wurde zweifach mit einer ebenfalls ressourcenschonenden Fassadenfarbe (StoLotusan AimS) gestrichen. „Auch das war für uns Premiere, wobei sich auch die Farbe genauso gut wie die Standard-Variante verarbeiten ließ“, freut sich Marcus Steinmann über den gelungenen Einsatz der neuen Beschichtungen. „Da 30 Prozent des Bindemittels aus nachwachsenden Rohstoffen auf der Basis von Kiefernöl bestehen, passten diese Produkte optimal in dieses anspruchsvolle Projekt.“
Fazit: Marcus Steinmann und sein Team werden zukünftig mehr ressourcenschonende Baustoffe verarbeiten, denn Nachhaltigkeit und Langlebigkeit sind wichtige Themen in der Bauwirtschaft. „Es geht auch um die Wertschöpfung“, ergänzt Steinmann. Der Preis für diese Produkte liegt etwas höher, dafür ist die Produktqualität noch hochwertiger. „Wenn unsere Kunden am Ende begeistert sind, haben wir alles richtig gemacht.“
Bild: Das Objekt mit ressourcenschonenden AimS-Produktlinie ist fertig: Marcus Steinmann (links) und Ralf Borchers, Fassadenberater von Sto, freuen sich über das Ergebnis.