Die Kurstadt Wiesbaden ist nicht nur die Landeshauptstadt Hessens, sondern auch Teil der Rhein-Main-Metropole. Mit einer Einwohnerzahl von rund 285.522 (Stand 2024) liegt Wiesbaden zwar hinter Frankfurt mit über 775.000 Menschen zurück, erfreut sich aber nicht zuletzt aufgrund der zahlreichen Gründerzeitvillen und Altbauten großer Beliebtheit. Wer hier das Glück hat, einen der Altbauten zu besitzen, hat meist ein Domizil auf Lebenszeit gefunden. Aber lohnt sich der Kauf heute noch und was macht Wiesbadens Altbau so besonders?
Freuden und Herausforderungen bei einem Altbau
Viele Besitzer leben schon seit Generationen in ihrem Wiesbadener Altbau. Kommt eines der begehrten Objekte auf den freien Markt, ist die Nachfrage groß. Der Kauf eines Altbaus will allerdings gut überlegt sein, denn Themen wie schlechte Wärmedämmung oder Feuchtigkeit betrifft auch die altehrwürdigen Gebäude. Heute geht alles in Richtung Energieeffizienz, das war nicht immer so.
Zu damaligen Zeiten wurde der Bau noch anders vollzogen. In modernen Gebäuden setzen Bauherren auf eine professionelle Bautrocknung, um die Substanz von Anfang an zu schützen. Das war nicht immer so. Damals wurde auf Faktoren wie Wärmedämmung noch kein Wert gelegt, auch mangels Möglichkeiten und Wissen. Nach einem erfolgreichen Gutachten kann der Kauf eines Altbaus in charmanten Städtchen wie Wiesbaden aber dennoch eine Bereicherung sein. Moderne Architekten bringen nicht nur Neubauten an den Start, sondern führen auch Altbausanierungen professionell durch.
Das sind die schönsten Gebäude in Wiesbaden
Nicht nur Wohnhäuser aus der Gründerzeit und alte Villen machen das Stadtbild aus, sondern auch viele alte Gebäude mit offizieller Nutzung. Eines davon ist das Alte Rathaus, dass als das älteste Gebäude der Innenstadt Wiesbadens bekannt ist. Erbaut wurde es 1610 im Renaissance-Stil. Hier werden heute Trauungen durchgeführt, das Standesamt befindet sich in den Räumlichkeiten.
Bekannt sind außerdem die Burg Frauenstein, die bis 1201 erbaut wurde und die Burg Sonnenberg, die seit ca. 1200 an ihrem Platz steht. Sehenswert zeigt sich zudem der Hauptbahnhof Wiesbadens, der als Kopfbahnhof nicht zu den Knotenpunkten des Rhein-Main-Gebiets gehört. Eingeweiht wurde er bereits 1906 unter der Schirmherrschaft von Kaiser Wilhelm II. So schön hier allerdings die Optik ist, so wenig komfortabel ist der Bahnhof. Die Einkaufsmöglichkeiten sind gering und für Fernreisen braucht es fast immer einen Umstieg im benachbarten Mainz oder Frankfurt.
Theater und Kurhaus der Landeshauptstadt Wiesbaden
Kaiser Wilhelm II. war nicht nur bei der Einweihung des Bahnhofs anwesend, er gab auch den Auftrag, das bis heute genutzte Staatstheater Hessens zu bauen. Der Theatersaal im Neobarockstil zieht Touristen aus ganz Deutschland an. Tickets für Theateraufführungen sind oft Monate im Vorfeld ausverkauft, die Karten sind begehrt. Seit 1894 steht das Gebäude bereits.
An noch einem weiteren Wiesbadener Projekt war Kaiser Wilhelm II. nicht ganz unbeteiligt. Er gab das Kurhaus in Wiesbaden in Auftrag, das schließlich von Friedrich von Thiersch gebaut wurde. Sechs Millionen Goldmark kostete das ehrwürdige Gebäude, das im neoklassizistischen Stil noch heute existiert. Darin befindet sich die Spielbank der Landeshauptstadt, aber auch verschiedene Säle für Festlichkeiten. Auf dem davor befindlichen Bowling Green gibt es zur Weihnachtszeit eine mobile Eisbahn und zu Silvester ein großes Feuerwerk. 2024 will die Stadt darauf erstmals verzichten und stattdessen eine Lichtershow initiieren, im Sinne der Nachhaltigkeit.